Die Gewinner des Sozialpreises: (v. li.) Benedikt Hartmann (Stiftung Gelungenes Leben), Oliver Nussbaum (Bergwacht). Helmut Kulla und Tanja Leidl (Tölzer Tafel/BRK-Mehrgenerationenhaus). Markus Zimmer und Clara Baumgartner (Tanzsportclub Tölzer Land). Walter Obinger und Gabriele Leinauer (Christophorus-Hospizverein), Franz Grasberger und Kathrin Lichtenauer (Krankenunterstützungsverein Königsdorf), Veronika Ahn-Tauchnitz (Jury). Ulla Schneiders (Stattauto Isarwinkel). Ingo Mehner (Jury). Susanne van Lier (Lions-Club), Josef Niedermaier (Jury) und Lions-Club-Präsident Rudolf Huber,

Lions-Club Bad Tölz feiert im Kurhaus runden Geburtstag und verleiht Sozialpreis.

Der 50. Geburtstag ist etwas Schönes. „Die Sturm- und Drangzeit ist vorbei, aber Saft und Kraft sind noch voll vorhanden“, scherzte Rudolf Huber, Präsident des Lions-Clubs Bad Tölz, in seiner Begrüßung am Freitagabend. Zahlreiche Gäste hatten sich im Tölzer Kurhaus eingefunden, um das Jubiläum des Clubs zu feiern. Huber ging kurz auf die Geschichte ein, benannte verschiedene Meilensteine – beispielsweise das Jahr 2010, als auch in der Tölzer Vereinigung erstmals Frauen aufgenommen wurden. „Für uns Männer eine Bereicherung an sich“, befand Huber.

Hielt den Festvortrag; Eva Gottstein, Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Tölzer Stadtkapelle

„We serve“ (wir dienen) lautet das Motto der Lions – und diesem Prinzip folgend werden seit Jahrzehnten Menschen in Not unterstützt. In der Region fließen Mittel, die vor allem bei den regelmäßigen Büchermärkten erlöst werden, unter anderem in die Arbeit der Tölzer Tafel, in die Unterstützung bedürftiger Senioren oder auch in Projekte, die Jugendliche, Familien und behinderte Menschen unterstützen. International wird unter anderem für die Ausbildung von Augenärzten in Kenia („First Sight“) oder auch den Bau von Brunnen in Entwicklungsländern gespendet.

„Vergelt’s Gott“ sagte dafür Landrat Josef Niedermaier in seinem Grußwort. Der Lions-Club sei immer dann zur Stelle, „wo jemand in der Gesellschaft zu kurz kommt, wenn jemand schnell Hilfe braucht. Das ist Ihr Ur-Gen“, sagte der Landrat. „Bitte lassen Sie nicht nach.“ Dem Dank schloss sich Bürgermeister Ingo Mehner an. Der Lions-Club stehe „für eine Kultur des Helfens“. Der Rathauschef wünschte sich von den Mitgliedern, „dass Sie motiviert sind, so weiterzumachen – auf die nächsten 50 Jahre“.

Andrea Alber-Bischoff, 1. Vize-Governor des Lions-Distrikts Bayern Süd, nahm die Zuhörer mit auf eine Zeitreise – zu den Anfängen der Lions-Bewegung in den USA. „1917 erklärte Melvin Jones in Chicago den Mitgliedern seines Business Clubs, dass es an der Zeit sei, über die geschäftlichen Themen hinaus tätig zu werden und sich für Arme und Hilfsbedürftige und für eine bessere Welt einzusetzen.“ Die Gründung des Lions-Clubs folgte wenig später. Von dort aus verbreitete sich die Bewegung über die Welt. 1954 wurde „We serve“ als Motto gewählt. Der Tölzer Club handle seit 50 Jahren sehr erfolgreich nach diesem Grundsatz. „Ich hoffe, dass Ihre Reise noch lange weiter geht“, sagte Alber-Bischoff. Diesem Wunsch schloss sich Wolfgang Niedermayr, Präsident des befreundeten Clubs Tyrol-Ambras, in launigen Worten an.

Weil das ehrenamtliche Engagement im Mittelpunkt der Lions-Arbeit steht, hatte der Club als Festrednerin Eva Gottstein eingeladen. Die Landtagsabgeordnete (FW) kandidierte zwar am Sonntag nicht noch einmal, ist aber noch bis Ende Oktober Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung. Sie überbrachte auch den Dank von Ministerpräsident Markus Söder. „Sie geben das Kostbarste her, das Sie haben – Ihre Zeit“, wandte sie sich an die Mitglieder. „Und oft geben Sie auch noch Geld dazu.“ In ihrem Vortrag ging Gottstein auf das vielfältige ehrenamtliche Engagement im Freistaat ein – nahezu jeder zweite Bayer hat ein Ehrenamt – und erklärte ihre eigene Aufgabe.

Zum Geburtstag machte der Lions-Club dann auch noch großzügige Geschenke. In Zusammenarbeit mit dem Tölzer Kurier hatte die Organisation einen mit insgesamt 20 000 Euro dotierten Sozialpreis in zwei Kategorien ausgelobt. Die Gewinner waren bereits bei einer Pressekonferenz im September bekannt gegeben worden (wir berichteten), nun aber erfolgte die Auszeichnung. In der Kategorie „Kinder, Jugend und Familie“ geht der erste Preis (4000 Euro) an den Tölzer Tanzsportclub für die inklusive Gruppe „Einfach Tanzen“. Der zweite Preis (3000 Euro) wurde an die Benediktbeurer „Stiftung gelungenes Leben“, die straffällig gewordene Jugendliche unterstützt, überreicht. Über den dritten Preis (2000 Euro) darf sich die Tölzer Tafel für Sonderaktionen beispielsweise zum Schulstart freuen. Der erste Preis in der Kategorie „Ältere Menschen und Pflege“ geht an den Christophorus-Hospizverein für das Projekt „Trauerbegleitungstage mit kreativen Elementen“. Über Platz zwei darf sich der Carsharing-Verein Stattauto Isarwinkel für seinen Seniorenfahrdienst freuen. Der dritte Preis kommt dem BRK-Mehrgenerationenhaus zugute. Die jeweils mit 1000 Euro dotierten Sonderpreise fließen an den Krankenunterstützungsverein Königsdorf und an ein gemeinsames Kletterturm-Projekt von Bergwacht und Jugendsiedlung Königsdorf.

Quellenangabe: Tölzer Kurier (TK) vom 09.10.2023, Seite 35