Alexander Dodell (29) führt den Lions-Club

Normalerweise wäre dieser Tage das Pfarrheim Franzmühle ein Anziehungspunkt für alle Leseratten und Bücherwürmer. Denn eigentlich sollte dort der beliebte Büchermarkt des Lions-Clubs Bad Tölz stattfinden. Doch erneut musste die Veranstaltung abgesagt werden, wie Alexander Dodell mit Bedauern berichtet. Der 29-jährige Tölzer ist seit wenigen Monaten der neue Präsident des Clubs – der mit Abstand jüngste, den es je gab.

Vor drei Jahren wurde Dodell Mitglied – „aus dem Interesse heraus, mich ehrenamtlich zu engagieren, ohne politischen oder religiösen Hintergrund“, sagt er. Dabei ist Dodell selbst durchaus politisch interessiert. Bei den jüngsten Kommunalwahlen kandidierte er auf Platz fünf der SPD-Liste für den Stadtrat. Dodell ist in Tölz aufgewachsen, machte sein Abitur am Gabriel-von-Seidl-Gymnasium und studierte dann Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftlehre. Mittlerweile ist er in der Immobilienbranche tätig.

Im abgelaufenen Club-Jahr stand der 29-Jährige Präsidentin Constanze Elger bereits als Vize zur Seite. Im Juli hat er nun den Vorsitz übernommen. In den Sommermonaten habe man glücklicherweise mit Blick auf die niedrigen Inzidenzen Clubabende und Vorträge in Präsenz abhalten können, sagt er. Nun aber ist man wieder auf Online-Veranstaltungen umgestiegen. „Auch wenn bei uns alle geimpft sind, gehören viele einer gewissen Altersgruppe an, die zu schützen ist“, sagt Dodell. Und er wolle nicht, dass sich jemand einer Gefahr aussetze, nur weil er sich gedrängt fühlen könnte, an einem Clubabend teilzunehmen.

Am härtesten trifft den Club, dass „wir seit zwei Jahren im Prinzip keine Einkünfte haben“, sagt der neue Präsident. Die Büchermärkte, die normalerweise zweimal im Jahr stattfinden, mussten alle ausfallen. Nur durch das finanzielle Engagement der Mitglieder konnten noch Projekte und bedürftige Einzelpersonen unterstützt werden. Hilfe gab es beispielsweise für die Tölzer Tafel beim Kauf eines neuen Kühlfahrzeugs. „Die Tafel unterstützen wir seit 21 Jahren“, sagt Dodell. Aber auch das Kinderheim „Villa Südwind“ in Reichersbeuern oder die AWO mit dem Ferienheim in Vorderriß durften sich über Zuwendungen freuen. Insgesamt aber seien es „schwierige Zeiten“, sagt Dodell.

Er hofft nun, dass der nächste Büchermarkt im Sommer 2022 tatsächlich stattfinden kann – auch weil die Lager voll sind. „Aktuell können wir wirklich nur noch ganz vereinzelt Bücherspenden annehmen“, sagt er. Zumindest ein ganz kleines bisschen leerer werden sie demnächst: Der Lions-Club plant an einem der nächsten Samstage eine Bücherspende für die Tölzer Tafel.

Wer die Arbeit des Tölzer Lions-Hilfswerks unterstützen möchte, kann das tun: Es gibt ein Konto bei der HypoVereinsbank, IBAN DE91 700251756150280905.

Aus dem Tölzer Kurier (TK)