Weil keine Büchermärkte möglich sind, fehlen dem Lions-Club Einnahmen – Spendenaufruf
Wie für die meisten Vereine war es kein leichtes Jahr für den Lions-Club Bad Tölz. Die regelmäßigen Clubabende, die sonst im Tölzer „Schlössl“ stattfinden, wurden ins Internet verlagert. „Die Zahl der Teilnehmer ist relativ groß. Aber für viele ist das technisches Neuland“, sagt Präsidentin Constanze Elger. Was aber schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass im vergangenen Jahr beide Büchermärkte in der Franzmühle abgesagt werden mussten.
Und auch für den nächsten Termin im Juni schaue es nicht gut aus, sagt Egon Fischer, im Club zuständig für die Märkte. Diese sind aber die Haupteinnahmequelle des Clubs. „Mit dem Erlös versuchen wir, Gutes zu tun – auf unkomplizierte Art und Weise“, erklärt Christian ‘Wagner, Schatzmeister des Lions-Hilfswerks Bad Tölz, das die Spenden verteilt. Und gespendet wurde seit Gründung des Clubs 1973 einiges. Rund 650 000 Euro seien verteilt worden, hat Sekretär Klement Aringer ausgerechnet. Wie vielfältig die Hilfe ist, zeigt Hans Paulsen, Vorsitzender des Lions-Hilfswerks auf. „Wir unterstützen Menschen, die Hilfe brauchen – und zwar hauptsächlich lokal.“ Nur zehn Prozent der Gelder fließen in weltweite Lions-Projekte wie die Bekämpfung von Blindheit in Afrika. Der Rest bleibt in der Region.
Im Vordergrund stehen einmal Kinder und Jugendliche. Der Club unterstützt bei der Gestaltung von Spielplätzen, finanziert Lernhilfen für benachteiligte Schüler, Besuchsfahrten von Eltern zu ihren kranken Kindern oder hilft bei der. Jugendförderung der Bergwacht. 30 Prozent der Spenden fließen in diesen Kinder- und Jugendbereich. 15 Prozent gehen in die Seniorenförderung. Adventsfeiern im Altenheim werden hier finanziert oder auch mal ein Ausflug. Mit 45 Prozent der Spenden werden Einzelschicksale unterstützt. Beispielsweise wurde so ermöglicht, dass eine krebskranke Frau mit ihrem Sohn noch einmal in Urlaub fahren konnte. „Es sind oft Fälle, die von normalen Netzwerken nicht aufgefangen werden“, sagt Wagner. „Der Frau und dem Jungen hat das aber sehr gutgetan.“ Darüber hinaus profitiert die Tölzer Tafel regelmäßig von der Lions-Unterstützung. Aber auch der Defibrillator, der am Ellbacher Feuerwehrhaus hängt, wurde vom Verein finanziert, und es gab 4000 Euro für die Aktion der Heimatzeitung „Leser helfen helfen“.
Obwohl im vergangenen Jahr keine Einnahmen aus den sogenannten Activitys flossen, wurden trotzdem rund 30 000 Euro ausgeschüttet. „Wir hatten noch Rücklagen aus den Märkten und der Adventskalenderaktion“, sagt Wagner. Dazu kamen zahlreiche Spenden von den Mitgliedern. Das entspreche aber eigentlich nicht dem Motto der Lions, das „Weserve“ (wir dienen) lautet, ergänzt Egon Fischer. „Wir wollen diese Dienste erbringen.“
Die Hoffnung ruht nun auf dem Büchermarkt in der Vorweihnachtszeit -— auch weil die Lager in Geretsried und in Bad Tölz randvoll mit Büchern sind. „Wir können seit geraumer Zeit nichts mehr annehmen“, sagt Fischer. Dabei ist die Organisation der Veranstaltung durchaus ein Knochenjob. 700 Arbeitsstunden stecken in jedem Markt. Die Einnahmen wären auch bitter nötig, denn die Rücklagen sind aufgebraucht. Daher hofft der Club nun auf Spenden – nicht nur von den Mitgliedern, sondern auch von außerhalb, damit die Hilfe für die Region weitergehen kann.
Es können sich aber auch nach wie vor Menschen an den Verein wenden, die Unterstützung brauchen. Scheu muss hier niemand haben. „Wir sichern absolute Vertraulichkeit zu“, sagt Paulsen.
Wer Hilfe braucht, erreicht ihn unter Telefon 0 80 41/99 24.
Wer dem Club spenden möchte: Das Lions- Hilfswerk hat ein Konto bei der HypoVereinsbank
IBAN DE91 7002 5175 6150 2809 05.
(Aus dem Tölzer Kurier vom 7.5.2021)