Hat jemand Geburtstag, bekommt er Geschenke. Eigentlich. Denn im Fall des Tölzer Lions-Clubs ist das anders: Zu seinem 50-jährigen Bestehen, das im Oktober gefeiert wird, verteilt der Club Geschenke – in Form eines Sozialpreises.
Mit insgesamt 20 000 Euro fördert er vorbildliches ehrenamtliches Engagement. Unterstützt wird das Projekt vom Tölzer Kurier, der die preiswürdigen Projekte vorstellen wird. Mit in der Jury sitzen Landrat Josef Niedermaier und der Tölzer Bürgermeister Ingo Mehner.
Verborgenes Engagement in die Öffentlichkeit bringen
„Das vielfältige Engagement ehrenamtlicher Helfer und Unterstützer bleibt viel zu oft unsichtbar. Jeder weiß: Ohne sie würde dem menschlichen Miteinander viel Wärme fehlen“, heißt es in der Ausschreibung des Preises. Genau dieses oft verborgene Engagement möchte der Lions-Club in die Öffentlichkeit bringen.
„Wir hoffen, dass wir auch Institutionen ansprechen, die bislang eher im Hintergrund geblieben sind und noch nicht so von Förderung profitiert haben“, sagt der designierte Club-Präsident Rudolf Huber. Denn die Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement gehört für den Club seit jeher zu seinen Aufgaben. Unter anderem wird die Tölzer Tafel seit Jahren gefördert.
Die Idee mit dem Sozialpreis stammt von den Starnberger Lions-Kollegen, die 2019 eine ähnliche Initiative starteten. Ausgelobt werden die jeweils drei Geldpreise – 4.000, 3.000 und 2.000 Euro – in zwei Kategorien. Einmal geht es um förderwürdige Projekte im Bereich Kinder, Jugend und Familie. Die zweite Kategorie umfasst Projekte, die sich älteren Menschen und/oder der Pflege widmen. Darüber hinaus werden zwei mit jeweils 1.000 Euro dotierte Sonderpreise vergeben.
Teilnahmeberechtigt ist jede Institution, Einrichtung, Gruppe oder jeder Verein
Teilnahmeberechtigt ist jede Institution, Einrichtung, Gruppe oder jeder Verein, der sich für das soziale Miteinander engagiert – insbesondere in folgenden Bereichen: öffentliche Gesundheitspflege, Jugendpflege und Jugendfürsorge, Erziehung, Volks- und Berufsbildung, Altenpflege, Behindertenhilfe und Behindertensport, Toleranz und Völkerverständigung, Kultur und hilfsbedürftige Personen und Personengruppen. Tätig sein soll die Institution im Wirkungskreis des Clubs, der den südlichen Landkreis sowie die Stadt Penzberg umfasst.
Das eingereichte Projekt soll, soweit es sich um ein abgeschlossenes handelt, nicht länger als zwölf Monate zurückliegen. Befindet sich das Projekt noch in der Planungsphase, sollte es jedoch innerhalb eines Jahres begonnen werden.
Bewerbungsschluss ist Montag, 10. Juli. Wie das Ganze funktioniert und welche Unterlagen notwendig sind, steht auf der Homepage des Clubs: www.lc-bad-toelz.de. Die Preisverleihung findet dann im Herbst am 6. Oktober statt – bei der Jubiläumsfeier des Lions-Club Bad Tölz.
Ausgewählt werden die Preisträger von einer Jury. Diese besteht aus Landrat Josef Niedermaier, Bürgermeister Ingo Mehner, Kurier-Redaktionsleiterin Veronika Ahn-Tauchnitz, Club-Präsident Rudolf Huber und Club-Sekretär Susanne van Lier.
Bürgermeister Ingo Mehner und Landrat Josef Niedermaier freuen sich über ihre Juryaufgabe
Mehner freut sich auf die Aufgabe: „Es ist schön zu sehen, dass es so viel ehrenamtliches Engagement bei uns gibt“, sagt er. Aber das sei natürlich keine Selbstverständlichkeit. „Deshalb bin ich dankbar für die Initiative des Lions-Clubs und hoffe, dass dieser Preis viele Menschen motiviert, weiterhin ehrenamtlich tätig zu sein und vielleicht auch manche inspiriert, erstmalig oder wieder aktiv zu werden. Ehrenamtlichkeit ist in der Regel selbstlos. Trotzdem hoffe ich, dass sich möglichst viele für den Preis bewerben.“
Den Wert des ehrenamtlichen Engagements betont auch Niedermaier: „Wer der Gesellschaft dient, dient nicht nur den anderen, sondern auch sich selbst. Unsere Ehrenamtlichen sind ein Schatz, eine unverzichtbare Stütze in unserem Zusammenleben.“
„Ich nenne es immer den Kitt in unserer pluralen Gesellschaft“, sagt der Landrat weiter: „Deshalb müssen wir die Freude daran aufzeigen, müssen es wertschätzen und dankbar dafür sein – so wie wir es bei einem Geschenk tun würden, das uns Menschen überreichen, ohne danach zu fragen, wie die Gegenleistung aussehen könnte.
Quelle: Das gelbe Blatt vom 15.5.23