Tölzer Lions-Club wird heuer 50 Jahre alt – Feier im Oktober – Nächster Büchermarkt Ende Juni

Der aktuelle Präsident Herbert Kütter und sein Nachfolger Rudolf Huber (vlnr)

Mit den Special-Olympics-Bayern-Winterspielen (Soby), die im Januar im Tölzer Land stattfanden, liegt bereits ein Höhepunkt hinter dem Tölzer Lions-Club. Doch ein weiterer steht im Oktober auf dem Programm. Dann nämlich feiert der Club sein 50-jähriges Bestehen.

Der Lions Club Südbayern engagiert sich seit Langem für die Special Olympics und hat die Bewerbung für die Winterspiele in Tölz maßgeblich angestoßen. Das Hilfswerk des örtlichen Clubs unterstützte mit Spenden. Vor allem waren aber auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer bei den Sportveranstaltungen im Einsatz. „Schön, dass das alles geklappt hat. Die Stimmung war wirklich die ganze Zeit gut“, sagt Herbert Kütter, derzeit Präsident des Tölzer Clubs.

Ein Jahr dauert seine Amtszeit, im Juli wird der Iffeldorfer (77) die Verantwortung dann an Rudolf Huber weitergeben. Beide sind langjährige und vor allem überzeugte Lions-Mitglieder. Seit 33 Jahren ist Kütter dabei. „Drei Schnapszahlen“, merkt er an. „Ich bin 77, seit 33 Jahren dabei. Das bedeutet 44 Jahre ohne Lions-Club“, sagt er und lacht. Selbst seine jetzige Lebenspartnerin hat der Iffeldorfer über den Club kennengelernt.

Bereits seit 1988 gehört Huber der Gemeinschaft an – erst in Niederbayern, dann in Tölz. Der 73-Jährige arbeitete bis vor wenigen Jahren als Notar in Wolfratshausen. Er lebt in Königsdorf, ist seit 48 Jahren verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Er wird es sein, der den Club in die 50-Jahr-Feier führt. Die steht am 6. Oktober auf dem Programm – mit einem Auftritt des Bundespolizeiorchesters und einer Festansprache von Eva Gottstein, Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung. Mit dabei sein werden Nachbarclubs, aber sicher auch eine Abordnung aus Innsbruck. Denn mit dem dortigen Club (Innsbruck-Ambras) verbindet die Tölzer eine seit über 30 Jahren währende Freundschaft.

Aber ist man mit dem Feiern nicht eigentlich zu spät dran? Das erste Treffen der Tölzer Organisation fand ja schon am 25. August 1972 statt. Tatsächlich zähle aber als Geburtsstunde der Moment der Übergabe der Charterurkunde, erklärt Huber. Damit ist der Club registriert – „und das ist der Startpunkt.“ In Tölz fand das am 20. Oktober 1973 statt. Gründungspate war der Club München-Solln. Diese „Geburtshilfe“ leistete der Tölzer Club später bei der Gründung der Organisationen in Miesbach-Holzkirchen (1997) und Wolfratshausen (2002).

35 Mitglieder zählt der Club heute. Neuaufnahmen sind nur auf Empfehlung möglich. Seit 2009 werden auch Frauen aufgenommen. Vom Alter her sei man „etwas fortgeschritten. Wir wollen mehr tun, um auch Jüngere dazu zu bekommen“, sagt Kütter. Auch hier habe vielleicht die Beteiligung an den Soby-Winterspielen bei dem einen oder anderen das Interesse am Club geweckt.

Zweimal pro Monat finden Clubabende zu verschiedenen Themen im Restaurant Schlößl statt. Im Frühjahr organisiert der Präsident immer eine kleine Reise zu einem mit ihm verbundenen Ort. Im August gibt es ein Sommerfest. Im Mittelpunkt des Clublebens steht aber vor allem das soziale Engagement. Unterstützt werden bedürftige Familien und Einzelpersonen, aber auch Institutionen wie die Tölzer Tafel. Auch für Senioren oder Schüler gibt es Hilfsaktionen. Darüber hinaus beteiligen sich die Tölzer (die Mitglieder kommen eigentlich aus der ganzen Region) an Projekten von Lions Club International, bei denen es beispielsweise um die Bekämpfung von Blindheit in Afrika durch die Ausbildung von Augenärzten geht.

Das Geld, das gespendet wird, ist hart erarbeitet – getreu dem Motto: „We serve“ („wir dienen“). Viel zu tun gibt es immer rund um die beiden großen Büchermärkte in der Tölzer „Franzmühle“. Tausende Bücher müssen gesichtet, transportiert, eingeordnet und verkauft werden. Dass die Märkte in der Corona-Zeit nicht möglich waren, war für den Club schwer zu verkraften – wegen der fehlenden Einnahmen, aber auch, weil die beiden Lager in Bad Tölz und Geretsried randvoll waren. Der nächste Sommermarkt steht nun aber vom 25. Juni bis 1. Juli auf dem Programm. Es wird praktisch Kütters letzte Amtshandlung sein, denn am 1. Juli wechselt die Präsidentschaft.  va

Weitere Infos über den Club gibt es im Internet auf www.lc-bad-toelz.de

Quellenangabe: Tölzer Kurier (TK) vom 12.04.2023, Seite 32